Sandesneben Melina Bluhm – die jüngste Küsterin in der Nordkirche

Melina Bluhm tritt in die Fußstapfen von Großonkel Herbert Bluhm, der 55 Jahre lang Küster an der St.-Marien-Kapelle in Schönberg war. Copyright: Steffi Niemann

Sie ist die jüngste Küsterin in der Nordkirche: Melina Bluhm. Soeben 19 Jahre jung geworden, hat die Oberstufenschülerin aus Schönberg einen verantwortungsvollen Job übernommen. Sie bereitet die Gottesdienste in der St.-Marien-Kapelle in Schönberg bei Sandesneben vor und nach, zündet Kerzen an, verteilt Gesangbücher, achtet auf Sauberkeit in der und um die Kapelle und dekoriert besonders jetzt in der Konfirmationszeit Blumengestecke kaufen und die Kapelle dekorieren. „Diese Arbeit macht mir riesigen Spaß und meine erste Konfirmation mit voller Kapelle habe ich gerade gemeistert“, strahlt die junge Frau, die nach der Schule Lehramt studieren möchte. Der nächste Gottesdienst, den sie vorbereitet, ist am Pfingstsonntag, 20. Mai 2018, um 10.15 Uhr.

Melina Bluhm ist in die Fußstapfen ihres Großonkels Herbert Bluhm getreten, der nach 55 Jahren als Küster in den Ruhestand ging. Der 85-Jährige schmunzelt: „Melina muss schon ihr Leben lang Küsterin bleiben, wenn sie meinen Rekord brechen will“. Er finde es sehr gut, dass der Job in der Familie bleibt. „Sie ist eine würdige Nachfolgerin“. Und da Herbert Bluhm um die Ecke wohnt, komme er immer wieder mal gucken, ob alles rund läuft.

Die Idee, dass die Schülerin, die seit acht Jahren Saxophon spielt, nebenbei als Küsterin arbeitet, hatten sowohl Melina als auch Herbert Bluhm: „Herbert ist wie ein Opa für mich, und ich bin von Kindesbeinen an mit der Kapelle und allem was dazu gehört, sehr vertraut. Ich bin hier getauft und konfirmiert, meine Eltern wurden hier getraut und ich habe schon früh meinem Großonkel geholfen“. Seit November teilten sich Herbert und Melina Bluhm den Küster-Dienst, seit Februar arbeitet die Schülerin autark. Die Rückmeldungen der Kapellenbesucher seien positiv: „Von den meisten bekomme ich ein: Das hast du gut gemacht!“, freut sich die Schönbergerin, die seit 2015 auch den Konfirmandenunterricht und die Jugendgruppe der Kirchengemeinde mitleitet.

Für sie wäre es schön, wenn sie einen Studienplatz in der Nähe bekäme. Denn: „Dann kann ich weiter als Küsterin arbeiten“. Melina Bluhm lacht, verabschiedet sich und geht mit ihrem Großonkel, der gerade eine Pause vom Rasenmähen macht, ein Eis essen.